Ausflug nach Osthofen in die KZ-Gedenkstätte am 05.06.2024

Verfasser: Patrick Lewis (Klasse 9b)

Viele Menschen fragen sich immer wieder, warum damals nichts gegen den Nationalsozialismus und die schrecklichen Taten unternommen wurde. Diese und weitere Fragen sollten den Klassen 9b, 9c und 10b beantwortet werden, indem sie am 05.06.2024 gemeinsam mit ihren Klassenlehrkräften Frau Johann, Frau Saulheimer und Herrn Messer einen ganztägigen Ausflug nach Osthofen antraten. Parallel haben wir im Fach Gesellschaftslehre an dem Thema „Nationalsozialismus“ im Unterricht gearbeitet.

Als wir nach unserer Zugfahrt am Konzentrationslager ankamen, konnten wir äußerlich sehen, dass das Gebäude vielseitig genutzt wurde. Es war eine Kissenfabrik, eine Möbelfabrik, eine Müllfabrik und eines der ersten ehemaligen KZs. Zudem erfuhren wir, dass ein KZ-Aufseher eine Druckerei besaß und das KZ in der Zeitung „Niersteiner Warte“ positiv dargestellt wurde. So glaubten viele Menschen, das KZ wäre für eine „richtige Erziehung“ zuständig.

Erstaunlicherweise haben wir außerdem erfahren, dass von den etwa 3000 Häftlingen keiner starb. Zudem schauten wir uns eine leere Halle an, in der die Insassen früher schlafen mussten. Diese Halle wurde auch „Freizeit- und Aufenthaltsbereich“ genannt. Merkwürdig ist allerdings, dass die Gefangenen nichts in dieser Halle hatten. Sie besaßen nicht mal ein richtiges Bett und schliefen auf einem kalten Betonboden. Gerade im Winter wurde es sehr kalt.

Trotz der harten und irrsinnigen Arbeit, die die Gefangenen machen mussten, gab es einmal am Tag Gemüsebrühe mit zwei oder drei kleinen Gemüsestücken, dessen Gemüse nicht mehr verkauft werden konnte.

In dem Konzentrationslager gab es keine Hygiene. Wir nahmen zur Kenntnis, dass alle Gefangenen zusammen 30 Minuten hatten, um sich zu waschen. Daher konnte jeder Insasse nur mit ein paar Wassertropfen sein Gesicht waschen. Im Winter wurde der Wasserhahn abgestellt und die Menschen mussten sich den Dreck von der Haut kratzen.

Diese vielseitigen Informationen haben wir mithilfe des Ausflugs hautnah erfahren. Exkursionen in eine Gedenkstätte machen auf anschauliche Weise deutlich, dass die Taten der Nationalsozialisten auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten dürfen.